Beschreibung
Dieses Heft erscheint zwei Monate später als ursprünglich vorgesehen. Aber es erscheint – und das macht uns froh. Nicht nur, weil wir nicht, wie viele Kollegen, in Kurzarbeit gehen mussten, sondern erstens einen abgefahrenen Fahrradfrühling erleben konnten. Zweitens macht uns froh, dass diese Ausgabe, wenn auch jene zwei Monate zu spät, fahrstils zehnten Geburtstag markiert. Im Mai 2010 haben wir unser erstes Heft, °handmade, auf der europäischen Messe für handgebaute Fahrräder präsentiert. Seither haben wir etwa 320 Artikel veröffentlicht, sehr viel weniger Lobbymetergläser erhoben und neunmal die Trendlounge als begehbares Sonderheft auf der Eurobike ausgerichtet. 35 laufende Zentimeter breit stehen die Rücken all dieser Hefte (inklusive Sonderausgaben und englischer Zwillinge) im Regal. Darauf sind wir doch etwas stolz – und danken Euch sehr herzlich für die Begleitung und auch allen Mitwirkenden.
Das Thema dieses Hefts liegt uns, tjaha, sehr nah am Herzen. Es sorgte für angeregte Diskussionen und bringt altbekannte wie neue Namen zusammen. Perspektiven und Einstellungen ändert man am besten, indem man mit alten Gewohnheiten bricht. Das funktioniert auch auf physischer Ebene. Etwa beim „Schokofuß“: Wir alle haben eine bevorzugte Beinhaltung beim Bergabfahren. Bei mir etwa ist der linke Fuß vorn. Das bewusst zu ändern, kann sich irre ungelenk anfühlen, aber nach einer Weile auch die Radbeherrschung verbessern. Genau so verhält sich’s mit dem Schieben: Die meisten unter uns schieben ihr Rad von links, was angesichts der üblichen Position der Kette auch schlicht schlau ist. Beide Gewohnheiten aber wirken sich möglicherweise auf Kurvenpräferenzen aus und ein Bruch mit ihnen könnte diese entsprechend balancieren. Probiert es doch mal aus!
Aus dem Inhalt:
DAS KOLLEKTIV LEBT
Berlin weist eine langwährende Geschichte linker Fahrradkultur auf: Kollektive, Kuriere und anarchistische Gewerkschaften. Wolfgang Scherreiks und Falk Wenzel trafen eine Wilde 13.
KOMMANDO LINKS!
Begreift man unser Heftthema als Aufforderung und setzt sich dann aufs Rad – dann wird das keine einfache Fahrt. Wigald Boning gab sich dem Versuch gänzlich hin.
AUFS RAD STEIGT MAN VON LINKS AUF
Ist das Fahrrad ein politisch linkes Vehikel? Hilft Radfahren gar gegen reaktionäres Denken? Petra Sturm folgt links geprägten Reifenspuren im Gestern und im Heute.
BREMSLICHE SITUATION?
Die Vorderbremse links, die hintere rechts, so ist es „richtig“. Wer es anders will, fährt Moped oder ist britisch. Oder? Georg Bleicher hebelt sich in ein Phänomen hinein.
DIE ERFAHRUNG WAHRER GRÖSSE | DAS GESTERN IST ROT
FAZ und taz haben eins gemein: Ein Fahrrad im Shop. Mit Helmut Dachale und Hans-Heinrich Pardey testen hier gestandene Technikredakteure der einen das Rad der anderen Zeitung.
WELTMARKE IN ARBEITERHAND
Orbea aus dem Baskenland ist als Genossenschaft organisiert. Was daran anders ist und trotzdem zu Erfolg führt, hat sich Tim Farin erklären lassen.
INNERE WERTE
Funktionell und mitunter auch schick – Radbekleidung schützt und unterstützt uns bei der schönsten Sache der Welt. Kay Tkatzik macht die Funktion sichtbar.
„DU KANNST MIT DER MATHEMATIK DISKUTIEREN – ABER DANN VERLIERST DU HALT“
Wenig bekannt – aber allgegenwärtig: Dave Weagle hat wie sonst kaum jemand Fahrwerke weiterentwickelt. Arne Bischoff über Geometrie, DW-Links und das Lächeln des Ingenieurs.
IHR MÜSST EUCH WEITER LINKS HALTEN!
Stefan Hermes fährt, in der illustren Begleitung von Adorno und Beltz, durch ein Frankfurt mit verdächtig vielen Dimensionen.
GELINKT
Auch die Radbranche ist vor Produktplagiaten nicht gefeit – im Internet sind Fälschungen heute sehr einfach erhältlich. Laurens van Rooijen beobachtet das schon eine Weile …
HERZKURVE
Neben Fahrtwind und mühelosem Gleiten sind Kurven noch immer das Schönste am Radfahren. Kevin Rechsteiner fand ein paar besonders ansehnliche Exemplare. Linksrum, versteht sich.
MEINUNGSFÜHRERSCHAFT MIT LINKS
Mountainbiker zusammenbringen – darum gründete Thomas Paatz MTBNews, heute Europas größtes Mountainbike-Forum. Gunnar Fehlau und Kay Tkatzik schauten vorbei.
NEUE RICHTUNG
Die schönen Trainingsziele futsch und auch die Reiseziele unerreichbar! Wie kommt wohl Marbod Jaeger durch ein komplett umgeworfenes Jahr?
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